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Ranakpur ist eine Kleinstadt im indischen Bundesland Rajasthan. Der Jainismus ist hauptsĂ€chlich in Indien verbreitet. Diese Religion mit ca. 4 Millionen GlĂ€ubigen liebt nach fĂŒnf GrundsĂ€tzen, unter anderem auch der Gewaltlosigkeit. Gerade Lebewesen und Pflanzen dĂŒrfen sie unter keinen UmstĂ€nden verletzen. Eine TĂ€tigkeit als Landwirt oder Landwirtin ist daher undenkbar. Der Jain Tempel ist eine der schönsten Tempel, die wir jemals besichtigt haben.
Die Jain-Tempel sehen hinduistischen Tempeln sehr Ă€hnlich. Gerade diese Tempel werden den speziellen BedĂŒrfnissen und Ritualen der Jain-GlĂ€ubigen angepasst.
Wie man es schafft 1444 unterschiedliche SĂ€ulen in einem Tempel zu verbauen ist schon beeindruckend.
Eine der 1444 SĂ€ule ist sogar extra krumm gebaut worden
Die Jain-Tempel sehen hinduistischen Tempeln sehr Ă€hnlich. Gerade diese Tempel werden den speziellen BedĂŒrfnissen und Ritualen der Jain-GlĂ€ubigen angepasst. WĂ€hrend der Ăffnungszeiten gibt es auch ein kleiner Bereich, der allein den GlĂ€ubigen vorenthalten ist. Hier haben wir einige, zwar nicht allzu viele, GlĂ€ubige gesehen, wollten jedoch nicht zu sehr starren đ
In dem Tempel sind folgende Dinge verboten
- Essen und GetrÀnke jeglicher Art
- kein Leder (auch keine GĂŒrtel)
- keine Schuhe
- nur autorisierte Kameras (Kamera-Tickets können fĂŒr 100 Rupien erworben werden)
- keine spitzen GegenstÀnde wie Scheren, Feilen, usw.
- keine zusĂ€tzlichen Handys / Tablets (zumindest nicht ohne zusĂ€tzliches Kamera-Ticket đ )
Besichtigung nur nachmittags
Seine Wertsachen kann man zu Beginn fĂŒr 20 Rupien wegschlieĂen. Vor allem solltet ihr darauf achten, dass der Tempel von Touristen nur nachmittags besichtigt werden kann. Am Vormittag ist der Tempel allein den GlĂ€ubigen vorenthalten.
Selbst im Tempel gibt es einen kleinen Teil, der ausschlieĂlich fĂŒr GlĂ€ubige zugĂ€nglich ist.â Der Eintritt in den Tempel (inkl. dem Audioguide) kostet 200 Rupien pro Person (Stand: Januar 2016). Wir haben uns ca. 2 Stunden Zeit genommen und nahezu alles im Tempel anzuschauen und die Geschichte zu hören. Auch wird detailliert beschrieben, weshalb welche Figuren nun an welchen Orten im Tempel stehen.
Die detaillreiche Verzierungen sind beeindrucken. Besonders auffÀllig sind die zahlreichen SÀulen, die alle individuell bearbeitet wurden. Somit ist jede SÀule einzigartig in ihrer Form. Die filigranen Arbeiten sind schon sehr beeindruckend.
Ganze 1.444 SĂ€ulen aus cremefarbenem Marmor kann man in dem Tempel bewundern. GezĂ€hlt haben wir diese SĂ€ulen natĂŒrlich nicht, aber der Audio-Guide verrĂ€t es einem.
Wie bereits erwÀhnt ist keine SÀule wie die andere. Eine SÀule ist sogar extra schief gebaut worden. Die Jain-GlÀubigen sind der Meinung, dass nur etwas perfekt sein kann, wenn es von Gotteshand erschaffen wurde. Somit entsteht im Umkehrschluss, dass ein Tempel mit 1.444 geraden SÀulen nicht sein kann. Deshalb wurde eine SÀule extra krumm gebaut.
Auch viele Skulpturen sind zu finden
Der Tempel bietet aber noch mehr als nur die 1.444 SĂ€ulen. In der Anlage stehen zahlreiche Skulpturen, schön verzierte Decken und Formen, die teilweise aus einem ganzen Block Marmor gemeiĂelt worden sind (siehe das erste Bild unter diesem Absatz). Diese filigranen Arbeiten, an den Arbeiter mehrere Wochen und Monate gemeiĂelt haben, sind vor allem schöne Fotomotive. Die GröĂe dieser Blöcke ist unfassbar. Man möchte sich nicht vorstellen, wie viel Arbeit das gewesen sein muss.
Da die „Hauptanlage“ mit den vielen SĂ€ulen entsprechend groĂ ist, haben wir immer mal wieder in ruhiges PlĂ€tzchen gefunden. Kleinere Balkone laden zum Verweilen ein. Hier kann man sich die Geschichten des Audio-Guides in Ruhe anhören. FĂŒr diesen Tempel empfiehlt sich zwei, besser 2,5 Stunden einzuplanen.Â
Zwar ist eine Ăbernachtung in der Stadt nicht zwingend notwendig, wir entschieden uns trotzdem dafĂŒr. Gerade die Fahrten zwischen den StĂ€dten Jodhpur und Udaipur (Blogeintrag zu Udaipur) wollten wir etwas auseinander ziehen. Ranakpur kann man auch problemlos im Rahmen einer Tagestour von Udaipur besuchen.
Hier findet ihr noch weitere Bilder auf rajastan.de