Strandhopping auf Phu Quoc

Herrliche Palmen am Kiki Coconut Beach in Phu Quoc Vietnam

Von Danang (Đà Nẵng) aus sind wir über Ho-Chi-Minh Stadt (Saigon) – (Zum Blogeintrag „7 Sehenswürdigkeiten in Saigon“) nach Phu Quoc (Phú Quốc) gefolgen, auf die größte Insel des Landes, die geografisch zwar näher an Kambodscha liegt, aber dennoch zu Vietnam gehört.

Mit 576 km² und etwa 70.000 Einwohnern ist sie wesentlich größer als die Inseln, die wir beispielsweise aus Thailand kannten. Das bedeutete aber auch: viele verborgene Strände und schöne Ecken, die es zu erkunden galt!

Obstverkäuferin am Strand von Phu Quoc in Vietnam

Mit einem der zahlreichen Taxis, die direkt am Flughafengebäude warten, sind wir an unser Hotel am Long Beach gefahren. Die Flughafen-Gebühr (20.000 Dong = ca. 0,80 Euro), die man bei der Ausfahrt entrichtet, kommt zum Taxipreis dazu.

Long Beach ist am Bekanntesten

Der angesprochene Long Beach ist der populärste, aber im Vergleich auch der touristischste Strand der Insel. Es gibt hier neben zahlreichen Hotels auch Bungalow-Anlagen, Restaurants und diverse Strandbars. Der Vorteil ist, man hat abends immer einen kurzen (Fuß-)Weg in ein Restaurant oder Bar. Der Nachteil dagegen ist, dass es doch recht voll ist. Auch tagsüber war der Strand mehr als gut besucht, weshalb wir uns einen Roller (160.000 Dong am Tag) gemietet haben, um die Insel zu umrunden/erkunden. Vorab haben wir uns über die Rollerpreise informiet, welche nahezu überall gleich waren. Das roch nach Preisabsprachen 😉

Straßenverkäufern mit ihrem Roller auf Phu Quoc
Strand Phu Quoc in Vietnam
Strandbild in Vietnam
Unterwasserwelt in Vietnam auf Phu Quoc

Der Südosten der Insel

Der Besuch einer Pfefferfarm wird von vielen Reiseführern empfohlen. Wir hatten zwar wenig bis überhaupt keine Erwartungen an diese Pfefferfarmen, sind aber trotzdem kurz über eine solche Farm geschlendert. Man ist hier quasi dort wo der Pfeffer wächst. Es ist zwar nett anzusehen, aber allzu viel Zeit muss man hierfür nicht einplanen.

Häufig hat jede Pfefferfarm – und es gibt sehr viele davon auf der Insel – auch einen kleinen Verkaufsstand, an dem die Körner probiert bzw. gekauft werden können. Wir haben uns direkt eingedeckt und kleine Pfefferpäckchen als Mitbringsel nach Deutschland mitgenommen. Diese Ausfuhr ist in „handelsüblichen Mengen“ problemlos möglich. Aufpassen sollte man jedoch, wenn man die brühmte Fischsoße kauft. Diese darf offiziell nicht ausgeführt bzw. im Gepäck mitgeführt werden!

Pfefferfarm auf Phu Quoc
Pfefferfarm mit kleinen Pfefferstauden auf Phu Quoc in Vietnam
Große Pfefferstauden auf Phu Quoc in Vietnam

Der Kiki Coconut Beach ist ein über eine schlechte „Straße“ zu erreichender Strandabschnitt im Südosten der Insel. Man fährt ca. 40 Minuten auf einer holprigen, von (Schlamm-)Löchern durchsähten Straße um diesen Strand zu erreichen. Dort angekommen muss man sich erstmal ausruhen, denn für den Fahrer und auch Beifahrer ist dieser Trip nicht erholsam.

Der Strand ansich entschädigt für die anstrenende Fahrt und ist absolut sehenswert. Die Kokusnuss-Palmen wachsen direkt am Wasser empor und scheinen mit nur ganz wenig Wurzelwerk wirklich im Boden zu versinken. Die Bediensteten der Anlage, der wir einen Besuch abgestattet haben, sind ständig dabei die Anlage und den Strand in Schuss zu halten.

Kiki Coconut Beach auf Phu Quoc
Herrliche Palmen am Kiki Coconut Beach in Phu Quoc Vietnam

Ein absolutes Highlight ist der Bai Sao, oder auch nur Sao Strand genannte Strandabschnitt. Wenn man mit dem Roller zu diesem Strand fährt, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man nutzt eine Privatstraße (muss dann unverschämte Parkgebühren i.H.v. 500.000 Dong = ca. 20,50 Euro in Kauf nehmen), oder man nutzt einen kleinen Feldweg und parkt auf einem Stück Rasen, unweit vom Strand entfernt „for free“.

Bai Sao auf Phu Quoc in Vietnam

Der Weg zum Strand ist jedoch ziemlich dreckig und verschmutzt. Wir sind dann den Strand in beide Richtungen abgelaufen, wobei uns der „linke“ Strandabschnitt um einiges besser gefallen hat als der rechte. Gerade die Sauberkeit lässt beim rechten Strandabschnitt stark zu wünschen übrig. Einige heruntergekommene und unbewohnt Bungalowanlagen finden sich auf der rechten Seite.

Coconut Tree Prison

Auf dem Rückweg sind wir noch im Coconut Prison gewesen, welches in den Jahren 1949-1950 während der französischen Kolonialherrschaft erbaut wurde. Während des Vietnamkriegs wurden dort Vietcong und Soldaten der nordvietnamesischen Armee gefangen gehalten.

Mithilfe von Puppen wird der Lebensalltag der Insassen dargestellt, der unter unmenschlichen Bedingungen bestritten werden musste. Folter und Erniedrigungen gehörten dort zur Tagesordnung. Besonders grausam ist der so genannte Tigerkäfig, ein mit Stacheldraht verkleidetes Gefägnis in der prallen Sonne, in der die Gefangenen für längere Zeit, oft über mehrere Tage, kauern mussten. Die Decke ist so niedrig über dem Boden, dass ein Sitzen in diesem „Käfig“ überhaupt nicht möglich ist.

Coconut tree prison in Vietnam
Räumlichkeiten des Coconut Tree Prison in Vietnam
Plastische Darstellung des Coconut Tree Prison
Trai giam phu quoc
Ausbruchversuch im Coconut Tree Prison

Der Nordwesten der Insel

Am nächsten Tag erkundeten wir den nördlicheren Teil der Insel. Je weiter man sich von der Hauptstadt und dem Long Beach entfernt, desto weniger Hotelanlagen findet man. Dieses mal entschieden wir uns, mit dem am weitesten entfernten Strand zu starten, um uns die lange Rückfahrt am Ende des Tages zu ersparen bzw. zu verkürzen.

Ganz im Norden der ist bereits das Festland von Kambodscha erkennbar. Wir fuhren an Gan Dauh vorbei bis an den Strand des Gold Coast Resorts. Hier genehmigten wir uns ein kühles Getränk und genossen die schöne, gepflegte Anlage.

Nordwesten von Phu Quoc

Leider war es an diesem Tag sehr windig, und die hohen Wellen in der Nacht hatten viel Unrat und Algen am Strand angespült. Die Angestellten dieser Hotelanlage waren gerade fleißig dabei aufzuräumen. Auch waren sie so freundlich uns mit einer noch besseren/aktuelleren Karte von Phu Quoc auszustatten und uns weitere Tipps für die kommendende Tour zu geben.

Gerade aufgrund der vielen kleinen Straßen ist eine detaillierte Karte der Insel sehr hilfreich.

Unsere weitere Fahrt gestaltete sich abenteuerlicher: die Straßen wurden immer schlechter und waren von großen Baustellenfahrzeuge zerfurcht. Häufig sind wir an Baustellen von enormen Hotelanlagen vorbei gefahren. Unser nächstes Ziel war die Vung Bau Bucht, die wir über das Bamboo Resort erreicht haben. Dort hatten wir ein leckeres, wenn auch relativ teures Mittagessen. Der Strand hier ist relativ schmal und von Palmen gesäumt.

Unser Highlight an diesem Tag war der einsame Cua Can Beach, weiter südlich der Vung Bau Bucht. Hier sind wir einfach auf einer Buckelpiste, die in unserer Karte als „Panorama Route“ eingezeichnet ist, rechts ran gefahren und zu Fuß bis zum Strand gelaufen.

Gähnende Leere am Cua Can Beach auf Phu Quoc

Es waren weit und breit keine Hotel- oder Bungalow-Anlagen zu sehen, und so waren wir (fast) alleine an dieser lang gezogenen Buch mit einem breiten, weißen Sandstrand. Beim Laufen hatte man das Gefühl auf Pulverschnee zu laufen. Auch das Knacken des Sandes kam recht nah an das Knacken von Neuschnee. 🙂

Cua Can Beach auf Phu Quoc

Auch wenn der Strand nicht durch Hotelangestellte o.ä. gepflegt wurde, war er auffallend sauber. Natürlich lagen hier und da etwas Müll oder Blätter, aber als störend haben wir es nicht empfunden. Das Wasser eignet sich auch perfekt für Kleinkinder, da es nur langsam tiefer wird. Mal sehen, wie der Strand aussehen wird, wenn die große Bungalow-Anlagen in der Umgebung (ca. 2-3 km entfnert) fertig sind.

Herrliche Bungalowanlage auf Phu Quoc
Straße auf Phu Quoc

Auf der weiteren Strecke Richtung Duong Dong haben wir an keinem Strand mehr gehalten, allerdings konnten wir einige schöne Ausblicke genießen. Die Panorama-Strecke auf der Karte hat ihren Namen wirklich verdient.

3 Meinungen zu “Strandhopping auf Phu Quoc

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