Phnom Penh – Die Hauptstadt Kambodschas – Sehenswert oder nicht?

Sonnenuntergang über Phnom Penh

Phnom Penh ist die Hauptstadt von Kambodscha, seitdem im 15. Jahrhundert das thailändische Königreich Ayutthaya die ehemalige Hauptstadt Angkor überfiel. Offiziell leben hier ca. 1,5 Millionen Menschen. Inoffiziell sicherlich ein paar mehr, wie in jeder asiatischen Großstadt (Bspw. Yangon – Zum Blogeintrag). Wir haben uns vorab die Fragen gestellt: Ist die Hauptstadt sehenswert oder nicht? Wie lange sollten wir tatsächlich in Phnom Penh bleiben?

Die Hauptsehenswürdigkeiten sind eigentlich der Königspalast und die Silberpagode

Eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Phnom Penh ist das Gelände, auf dem der Königspalast und die Silberpagode stehen. Der Eintritt kostet 40.000 Riel (ca. 10 US-Dollar – zum Umrechnungskurs) und ist vergleichsweise teuer.

Achtet wieder auf die Busse voller Touristen. Gegen 10-11:00 Uhr ist die „schlechteste“ Zeit, um den Königspalast zu besichtigen, da hier die meisten Touristen sind. Kommt auf jeden Fall vorher.

Der Empfangssaal ist für Besucher leider tabu.

Auch dürfen hier keine Fotos gemacht werden. Daher mussten wir von außen hinter einem Absperrband hoffen einen kurzen Blick hineinzuwerfen zu können. Aber bei der Vielzahl an Touristen war das nur schwer möglich. Unterm Strich hat uns der Königspalast etwas enttäuscht, da er zwar von außen pompös wirkt, je näher man aber hin kommt, es nicht mehr ganz so schön ist.

Auch die Silberpagode hat uns leider etwas enttäuscht, denn die silbernen Platten, die den Boden bedecken, waren komplett mit Teppichen ausgelegt. Nur am Eingang ist ein kleines Stück ohne Teppich zu sehen. Dieses ist natürlich eingezäunt und wirkt in dieser Ecke eher etwas dunkel und verlassen und leider nicht wirklich beeindruckend.

In der Pagode stehen noch mehrere große und kleine Buddhas, unter anderem aus Bronze und aus Silber.

 Königspalast in Phnom Penh
 Königspalast und Garten in Pnohm Penh
Goldene Verzierung in der Silberpagode im Königspalast
Empfangshalle für Besucher in Pnohm Penh

Tuol-Sleng Genozid Museum – das ist wirklich sehenswert aber auch verstörend zugleich

Von 1975 bis 1979 herrschten die roten Khmer über Kambodscha. In dieser Zeit folterten sie in einer ehemaligen Schule in Phnom Penh, damals S21 genannt, vermeintliche Gegner des Regimes. Es reichte schon, wenn man eine Brille trug und las, da man dann als Intellektueller galt.

„Gegner des Regimes“ wurde teilweise willkürlich definiert.

Tuol-Sleng Genozid Museum in Pnohm Penh

In der ehemaligen Schule ist heute ein Museum eingerichtet, in dem die Verbrechen der damaligen Zeit dokumentiert ist. Die friedliche Atmosphäre dort steht in krassem Gegensatz zu den grauen-erregenden Taten, die die roten Khmer hier früher vollbracht haben.

Besonders erschreckend sind die Räume, in denen es teilweise noch Blut an den Wänden, oder auf dem Boden zu sehen gibt.

Tuol-Sleng Genozid Museum - Gefangenenlager
Einzelhaft im Tuol-Sleng Genozid Museum
Eine alte Schaukel wurde umfunktioniert als Folterinstrument im Tuol-Sleng Genozid Museum

Wir können einen Besuch unbedingt empfehlen, auch um sich mit der jüngeren Geschichte Kambodschas auseinanderzusetzen.
Wenn die Insassen ihre „Verbrechen“, die sie eigentlich nicht begangen haben, unter Folter gestanden hatten, brachte man sie auf die so genannten Killing-Fields. Auf diesen Feldern wurden sie dann hingerichtet. Diese können heute ebenfalls besichtigt werden. Da wir nur kurz in Phnom Penh waren, reichte uns dafür die Zeit leider nicht aus.

Gang im Tuol-Sleng Genozid Museum
Gräber im Tuol-Sleng Genozid Museum
Katze auf einem kleinen Steinelefanten

Phsar Thmei – Zentralmarkt mit viel Ramsch und unnützem Zeug

Der Zentralmarkt in Phnom Penh ist einen Gebäude im Art déco Stil aus den 30er Jahren untergebracht. Angeblich soll es durch die gute Belüftung etwas kühler sein, uns war trotzdem sehr warm.

In den unterschiedlichen Bereichen des Markts bieten Verkäufer Waren, wie z.B. Lebensmittel, Schmuck, Drogerieprodukte, an. Wir fanden das Treiben zwar interessant, aber dennoch werden auch viele billige Produkte und Massenware angeboten.

Der Markt hat auch einen kleinen Bereich, in dem man Obst und Gemüse kaufen kann. Diesen kann man sich auch gerne anschauen.

Blick über die Stadt Phnom Penh

Tuol Tom Poung – Russian Market

Im so genannten russischen Markt sollen früher russischen Expats eingekauft haben. Hier wird unter anderem Markenware verkauft, die in Kambodscha produziert, aber für den internationalen Markt nicht geeignet ist.

Enger und sehr stickiger Markt

In den zahlreichen Gängen und zwischen den vielen kleinen Ständen kann man sich leicht verirren. Auch ist die Luft stickig, teilweise stinkt es in den Gängen und es ist sehr warm. Zwar sind in den frühen Morgenstunden die Temperaturen noch erträglich, gegen Mittag wird es aber unglaublich heiß. Hier haben wir auch zu Mittag gegessen. An den zahlreichen kleinen Ständen gibt es leckeres Essen zu fairen Preisen.

Bananen im Tuol Tom Poung
Familienunternehmen Kokusnüsse schälen
Früchte auf dem Tuol Tom Poung Phnom Penh

Fazit: Die Hauptstadt von Kambodscha war für uns eine Durchreisestation. Wir verbrachten hier kaum Zeit, was wir aber auch nicht weiter schlimm fanden. Gerade das Museum und mit Abstrichen die Silberpagode sind sehenswert. Viele andere Sehenswürdigkeiten haben wir nicht gefunden, oder als spannend empfunden. Mehr als zwei Nächte müssen hierfür unserer Meinung nach nicht eingeplant werden.

Eine Frau mit einem Fahrrad in der Stadt Phnom Penh
Sonnenuntergang über Phnom Penh
Die Reiselust 1

3 Meinungen zu “Phnom Penh – Die Hauptstadt Kambodschas – Sehenswert oder nicht?

  1. Pingback: Vier Sehenswürdigkeiten in Kampot und Umgebung - Die Reiselust

  2. Patrick sagt:

    Danke für den Beitrag. Das Tuol-Sleng Genozid Museum gehört absolut dazu, zu jedem Kambodscha Besuch. Das hilft für das Verständnis der Kultur des Landes. Schade, dass ihr keines der Killing-Fields besucht habt, das ist die ideale Ergänzung zum Museum und ist schon krass. Was in der Stadt nicht fehlen darf: eine Sonnenuntergangs-Tour auf dem Mekong. Wunderschön auf dem Schiff mit Blick auf die Tour.
    Für mich persönlich eine tolle Stadt.

    • Marc Staiger sagt:

      Ja, die Killing-Field Tour haben wir aus Zeitgründen leider nicht mehr geschafft. Aber vielleicht kommen wir ja noch Mal hin und man macht dann diese Tour. Das Museum hat uns schon zum Nachdenken gebracht.
      Wie lange warst du denn dort?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert