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Jaipur ist die Hauptstadt des Bundesstaats Rajasthan und wird aufgrund der terracotta-farbenen Häuser in der Altstadt auch „Pink City“ genannt. Im Vergleich dazu wird Jodhpur auch „Blue City“ genannt (Zum Blogeintrag „Jodhpur eine Millionenstadt mit einigen Sehenswürdigkeiten“).
Zurückzuführen ist die Farbe der Häuser, die als traditionelle Farbe der Gastfreundschaft gilt, auf den Besuch des Prinzen von Wales (der spätere König Eduard VII) im 19. Jahrhundert. Wir haben euch 5 Dinge zusammengefasst, die man in Jaipur machen sollte. Die Reihenfolge kann beliebig angepasst werden. Viel Spaß beim Lesen.
1. Stadtspaziergang durch die Altstadt
Wir entschieden uns direkt am Anfang zu einem kleinen Spaziergang in der Altstadt, um das Flair der Häuser auf uns wirken zu lassen.
Wie in vielen indischen Großstädten findet man auch hier diverse Straßenstände oder kleine Verkaufsläden. Hier kann man verschiedenste Souvenirs, Kleidung oder sonstige Alltagsgegenstände kaufen. Hektisch und laut ist es zwar, aber ein Spaziergang lohnt auf jeden Fall. Aufpassen sollte man auf die vielen Autos, die ohne Rücksicht auf Verluste an einem vorbei fahren.
2. Hawa Mahal
In Jaipur empfiehlt es sich, einen Guide zu organisieren. Dieser hat uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt gezeigt. Der Palast der Winde (Hawa Mahal) ist der erste Stopp unserer mehrstündigen Tour gewesen.
Schon in den frühen Morgenstunden sind hier zahlreiche Touristen unterwegs, da das Hawa Mahal neben dem Amber Fort eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt ist.
Der Palast, auch „Palast der Winde“ genannt, erlaubte damals den Damen der Herrscher, die sich nicht öffentlich zeigen durften, durch die Löcher die Paraden zu beobachten. Auch beobachteten sie das alltägliche Treiben auf den Straßen.
Durch die kleinen Löcher in der Außenwand kann man aus dem Gebäude raus schauen, jedoch sieht man nur schlecht hinein. Auch heute noch liegt das Hawa Mahal direkt an einer viel befahrenen Straße.
Ein interessantes Fotomotiv, da es aussieht, als wäre einfach nur die Fassade schön angestrichen und sonst sieht man nicht viel.
Den Palast der Winde kann man auch von innen besichtigen, wobei wir uns dagegen entschieden haben, um mehr Zeit in den anderen Sehenswürdigkeiten verbringen zu können.
3. Stadtpalast (City Palace) von Jai Singh II
Der Stadtpalast von dem damaligen Stadtgründer Jai Singh II kostet 400 Rupien Eintritt. Hierfür kann man sich die schönen, reich dekorierten Innenhöfe und einige der Zimmer anschauen.
Außerdem gibt es ein kleines Museum, in dem Roben der vergangenen Maharadschas, Teppiche und Dinge der vergangenen Herrscher anschauen. Das Museum ist recht klein und bietet zwar einige Ausstellungsstücke, jedoch fanden wir das Museum nicht allzu spannend und aufschlussreich.
Die vielen Menschen in dem kleinen Museum, machten die Sache nicht einfacher. Man wurde von Ausstellungsstück zu Ausstellungsstück geschoben und hatte kaum eine Möglichkeit, irgendwo länger zu verweilen oder den erklärenden Text zu den Exponaten zu lesen. Das Fotografieren ist in dem Museum leider nicht erlaubt gewesen.
Eines der Highlights sind die wunderschön verzierten Tore. Jedoch nicht nur die Tore, sondern die ganze Anlage ist sehr gepflegt und man kann viele schöne Ecke entdecken. Auch hier kann wieder das Museum in der Anlage ausgelassen werden. 🙂
4. Jantar Mantar
Vom Stadtpalast aus ging es weiter zum Jantar Mantar, das Observatorium des Stadtgründers Jai Singh II. Dieser war Hobbyastronom und zudem sehr belesen. Ein überragendes Sammelsurium an Möglichkeiten für die Astronomie zu studieren.
Noch heute kommen viele Studenten der Astronomie ins Jantar Mantar, um die damaligen Anlagen zu studieren.
Im 18. Jahrhundert entstanden so knapp 20 Elemente, darunter auch die größte Sonnenuhr der Welt, welche mittlerweile auch im Guinness Buch der Rekorde zu finden ist.
Der Eintritt kostet 400 Rupien, wobei es eine sehr lange Schlange gab. Glücklicherweise kannte unser Führer (scheinbar) jemand oder drängelte sich einfach nach vorne. Wir gehen stark davon aus, dass er niemand kannte, sondern einfach nicht warten wollte.
In diesem Observatorium lassen sich die Bewegung von Sternen und Planeten bestimmen, die Zeit auf mehreren Instrumenten ablesen und auch den Monsun vorhersagen.
Neben den Instrumenten in ihrer Originalgröße, gibt es von jedem auch eine Miniatur-Ausgabe, die u.a. auch der Lehre dienen. Sollte das Instrument in der Originalgröße kaputt gehen oder geklaut werden, kann man es anhand der Rekonstruktion wieder herstellen.
Viele der Instrumente wurden von Jai Singh II selbst entworfen und gebaut. Es ist auf jeden Fall beeindruckend und eine Reise wert. Hier empfiehlt sich jedoch ein Guide, der die komplexe Anlage erklären kann.
Seit 2010 ist die Anlage auch UNESCO-Weltkulturerbe.
5. Amber Fort
Das Amber Fort liegt auf einem Hügel etwa 10 km von Jaipur entfernt nahe der kleinen Ortschaft Amber (ca. 25.000 Einwohner). In der unmittelbaren Nähe des Forts sieht man eine beeindruckende Mauer, die Jaipur und das Fort vor Eindringlingen schützen sollten, und ein weiteres Fort, das von Soldaten und militärischen Führungskräften bewohnt wurde.
Man kann entweder mit einem motorisierten Fahrzeug hoch zum Fort fahren, oder auf dem Rücken eines Elefanten reiten. Das dauert ca. 20 Minuten und kostet 800 Rupien pro Person.
Als wir am Ausgangspunkt der Elefanten waren, hätten wir eine Stunde anstehen müssen, um auf einem Elefantenrücken die enge Straße hinauf geschaukelt zu werden. Außerdem empfanden wir das als eine Qual was den Tieren zugemutet wird. Glücklich sahen die Elefanten sicherlich nicht aus.
Das Fort selbst ist ein beeindruckender Gebäudekomplex, von dem man an vielen Stellen einen überragenden Ausblick auf das gesamte Umland hat. Besonders gefallen hat uns der im Gebäude angelegte Garten, in dem sich früher die Königinnen und Adligen aufgehalten haben.
Zu erwähnen ist sicher noch der Spiegelsaal, in dem früher in der Nacht die Lampen (Kerzen) aufgestellt wurden und deren Licht von den Spiegeln an den Wänden und der Decke reflektiert wurde. Dadurch muss man wohl das Gefühl gehabt haben, unter einem Sternenhimmel zu sitzen.
Das Fort lohnt sich auf alle Fälle – auch der Eintrittspreis von 500 Rupien ist in Ordnung (Stand: Dezember 2015)
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