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Indien ist generell das Land der hupenden Autos. Wir bereisten schon einige asiatische Großstädte, aber gefühlt war es nirgendwo so voll, wie auf den Straßen von Delhi und Neu-Delhi.
Dennoch hat uns der erste Kontakt mit indischem Boden in Delhi sehr gut gefallen und uns glücklicherweise nicht abgeschreckt.
eVisa im Vorfeld beantragt
Bis auf kleinere Verständigungsprobleme bei der Einreise hat das eVisa für Indien sehr gut funktioniert. Die Internetseite wirkt zwar etwas improvisiert, jedoch haben wir innerhalb von zwei Tagen unser Visum erhalten.
Man erhält eine Bestätigungsmail, die man auch unbedingt ausdrucken muss. Diese Bestätigungsmail muss bereits am Schalter in Deutschland bereits vorgelegt werden. Die Anhänge hatten wir zwar auch ausgedruckt, aber die waren nicht so wichtig.
Hier geht es zur offiziellen Antragsseite der indischen Regierung.
Bei der Einreise am Flughafen in Delhi wird man auch noch gefragt in welchen Orten und Hotels man untergebracht ist. Ausdrucke der bereits gebuchten Unterkünfte sind sicherlich von Vorteil. Außerdem werden noch Fingerabdrücke genommen und ein Bild gemacht.
Delhi ist eine Metropole im Norden von Indien und teilt sich in Neu Delhi und (Alt) Delhi auf. Direkt nach unserer Ankunft und dem damit verbundenen kleineren Kulturschock schauten wir uns die ersten Sehenswürdigkeiten in Neu-Delhi an.
Der Blogeintrag über „Die Armut vor dem Hotelzimmerfenster“ von Kirsten Fuchs beschreibt die Armut in Delhi sehr treffend. Wir möchten im kommenden Artikel eher auf die Sehenswürdigkeiten und weniger auf die Armut von Neu-Delhi eingehen.
Die Vorbereitungen im Vorfeld
Im Vorfeld unserer Rundreise durch Rajasthan haben wir uns einen Fahrer über eine der zahlreichen Agenturen gebucht, welcher uns zwei komplette Wochen zur Verfügung stand. Er fuhr uns von A nach B, wartete immer auf dem Parkplatz, bis wir weiter wollten.
Die Parkgebühren sind überschaubar, jedoch nicht im Gesamtpreis von knapp 650,- Euro enthalten. Ein Mobiltelefon mit einer lokalen Sim-Karte, welches wir von unserem Fahrer bekommen haben, erleichterte die Kommunikation und die Absprachen mit ihm.
Sehenswürdigkeiten in Neu-Delhi
Humayuns Grab
Neu-Delhi ist reich an Sehenswürdigkeiten. Aufgrund der begrenzten Zeit entschieden wir uns zu Beginn unserer Reise für das Humayuns Grab. Inmitten von Gärten wurde es im 16. Jahrhundert erreichtet und soll als Vorbild für das berühmte Taj Mahal gedient haben.
Die zweifarbige Fassade mit ihren großen Bögen ist nach den Regeln der islamischen Geometrie gebaut worden, welches das Gebäude äußerst symmetrisch wirken lässt.
Im Idealfall nimmt man sich etwas Zeit mit, damit man das Gebäude von allen Seiten (und auch von Innen) betrachten kann. Der rote Sandstein schimmert ganz besonders toll im Abend- oder Morgenlicht der Sonne.
India Gate
Nach unserem ersten Grabmahl auf indischem Boden ging es auch schon weiter zum India Gate, das als Denkmal für gefallene Soldaten in den verschiedensten Kriegen erbaut wurde.
Wir besuchten das India-Gate an einem Samstag… Tut das nicht!
Es wimmelte nur so von Menschen und viele fliegende Händler versuchten bei den Besuchern verschiedenste Souvenirs, Anstecker oder ähnliches zu verkaufen. Einige erbettelten auch einfach nur Gel, gaben sich weder mit Essen oder Trinken zufrieden.
Das India Gate ist zwar beeindruckend, aber unserer Meinung nach muss es nicht unbedingt besucht werden – vor allem nicht an einem Wochenende, da sich hier die Menschenmassen auf den Füßen stehen.
Das Regierungsviertel
Nach einem kurzen Zwischenstopp am India-Gate ging es weiter in Richtung des Regierungsviertels von Neu-Delhi.
Das weitläufige Areal wurde von den britischen Besetzern im 18. Jahrhundert erschlossen und bebaut. Das Ausmaß der Gebäude ist sehr weitläufig. Eine Besichtigung von Innen jedoch nicht möglich, sodass man die Gebäude nur von außen bestaunen kann.
Ein kurzer Mini-Stop ist in Ordnung. Kurz ein, zwei Bilder, dann wird man aber auch schon vom Wachpersonal gebeten den Ort zu verlassen. Schade eigentlich 🙂
Gandhis‘ Ferienhaus
Nicht weit von dem Regierungsviertel kann man das Ferienhaus von Mahatma Gandhi (*02. Oktober 1869 – 30. Januar 1948), der als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des 20 Jahrhunderts gilt, besichtigen.
Gandhi organisierte den passiven Widerstand (Satyagraha) gegen die Herrschaft der Briten. Gandhi schürte nationalistische Gefühle und machte sich so selbst zum Feind der Briten.
Zwei Aktionen Gandhis wurden mit längeren Gefängnisaufenthalten quittiert:
- 1930 hob er aus Protest bei dem Marsch von Ahmedabad nach Dandi an der Küste symbolisch etwas Salz auf, um so öffentlich gegen die Salzsteuer zu protestieren.
Nachdem diese Meldung sich verbreitete das illegale Salzsammeln und Salzsieden wie ein Flächenbrand aus. - Er gründete die Initiative „Raus aus Indien“ („Quit India“) und wollte damit die Briten 1948 endgültig dazu bewegen, Indien zu verlassen.
Dies war natürlich ein Affront gegenüber den Briten, sodass Gandhi mit einigen Führungsmitgliedern der Kongresspartei er erneut den Gang ins Gefängnis antreten musste.
Für kleinere Delikte wurde Gandhi immer wieder eingesperrt. Auf dem Weg zu einem Gebetstreffen wurde Gandhi am 30. Januar 1948 von einem hinduistischen Fanatiker Natura Gosse ermordet.
Die Ferienwohnung bietet eigentlich kein wirklich beeindruckendes Gebäude. Dieser geschichtsträchtige Platz/Bau ist für jeden einen Besuch wert. Außerdem erfährt man hier auch viel über den Menschen Gandhi und kann den Spirit auf sich wirken lassen.
In einem der vielen Restuarants in Delhi findet jeder ein leckeres Essen. Manchmal ist es aber sehr scharf, sodass man im Vorfeld Bescheid geben sollte, wenn man kein scharfes Essen möchte.
Jama Masjid – eine wunderschöne Moschee
Ein weitere Sehenswürdigkeit ist Jama Masjid, eine Moschee in Alt Delhi, die bereits 1656 eröffnet wurde. Im Idealfall besucht man die Moschee nicht, wie wir, an einem Sonntag. Rund um die größte Moschee von Indien ist ein großer Markt, der sonntags besonders gut besucht ist.
Die Moschee ist zweifelsohne sehr schön. Ein fader Beigeschmack bleibt jedoch, da man für jedes Gerät, egal ob Handy oder Fotoapparat, eine Gebühr von 300 Rupien bezahlen muss. Auch müssen die Schuhe am Eingang ausgezogen werden. Diese muss man jedoch nicht zwangsläufig abgeben.
Tipp: Nehmt die Schuhe einfach in die Hand und tragt sie selbst. Dann habt ihr auch nicht das Problem, dass eure Schuhe auf weg sind.
Swaminarayan Akshardham – Unwirkliche Welten
Kurz nach der Metropole Delhi (ca. eine halbe Stunde Fahrt mit dem Auto) lohnt es sich, einen Halt im Swaminarayan Akshardham (zur offiziellen Webseite – englisch) zu machen.
Das 40ha große Akshardham wurde am 6. November 2005 durch Pramukh Swami Maharaj eröffnet. Die Bauzeit betrug lediglich fünf Jahre.
Der bis ins kleinste Detail vollendete Tempel, der von mehreren kleinen Sehenswürdigkeiten und einem großen Restaurant umgeben wird, kostet keinen Eintritt. Bitte beachtet einige Dinge um in den Palast zu kommen:
Strengstens untersagt sind
- Handys
- Fotoapparate
- alle anderen mobilen Geräte
- Taschen (auch Handtaschen)
- weiteres Gepäck (Rucksack, Jutebeutel, usw.)
- Rauchen
- Alkohol
- Tabak
- unangemessene Kleidung
- Tiere
- … und viele viele weiteren Dinge.
Vor dem Tempel sind so genannte Cloak Rooms, in dem alle persönlichen Gegenstände deponiert werden können. Sinnvoller ist es, wenn man die Sachen einfach im Auto lässt. Der Eingang ist abenteuerlich.
Die Frauen werden von den Männern getrennt und in verschiedene Eingänge geleitet. Der männliche Offizier hat mich von Kopf bis Fuß gefilzt und monierte meine Pfefferminzbonbons. Diese habe ich dann natürlich brav entsorgt. Ich hatte sie leider in meiner Hosentasche vergessen. Er hat ganz schön böse geschaut 😉 Es wird sehr viel Wert auf Sauberkeit gelegt.
Das Restaurant im Swaminarayan Akshardham ist ebenfalls empfehlenswert. Leider dauert es etwas bis man sein Essen bekommt. Irgendwie waren kaum Touristen in diesem Tempel, als wir dort gewesen sind.
Die Fahrt nach Agra nach dem Besuch des Tempels dauert ungefähr 3,5 Stunden (ca. 250 km). Der Highway ist gut ausgebaut, dennoch ist unser Fahrer nicht schneller als 100 km/h gefahren. Die Fahrt hat sich damit ziemlich in die Länge gezogen.
Auch die vielen Staus aus der Metropole Delhi raus verkürzen die Zeit nicht gerade.
Zusammenfassung
Neu-Delhi ist die Hauptstadt von Indien und unser erster Aufenthalt während unserer Indien-Reise gewesen. Die Großstadt fasziniert durch koloniale Bauten und modernen indischen Gebäuden. Es fahren hier viel zu viele Autos und es herrscht eigentlich immer Stau.
Das India Gate und das Grab von Humayun sind mit die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Humayuns Grab soll damals auch als Vorbild für das berühmte Taj Mahal gedient haben.
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